20.10.2008: HIS bestätigt: Studiengebühren schrecken ab – nicht nur in Freiburg
„Was von der neusten HIS-Studie bis jetzt an die Öffentlichkeit gelangt ist, bestätigt unsere Befürchtungen: Studiengebühren verfehlen nicht nur das Ziel die vernachlässigte Hochschulfinanzierung auszugleichen, sie wirken vor allem selektiv und schrecken Menschen aus bildungsfernen Elternhäusern vom Studium ab.“ kommentiert Albrecht Vorster, Vorstand des Unabhängigen Allgemeinen Studierendenausschusses (u-asta), der Studierendenvertretung an der Universität Freiburg.
Die noch unveröffentlichte Studie des Hochschul-Informations-System (HIS) sagt nach Angaben der DPA aus, dass die Zahl der Studienanfänger trotz steigender Anzahl von Hochschulzugangsberechtigten zurückgeht.
„Diese Ergebnisse überraschen uns nicht, wir haben diese Tendenz bei den Freiburger Studierendenzahlen bereits beobachtet und sind zu dem selben Schluss gekommen. Seit Einführung der Studiengebühren beginnt die bis dahin steigende Zahl der Studienanfänger zu schrumpfen. Das ist an ausnahmslos allen Fakultäten zu beobachten, damit scheiden andere Faktoren, wie z.B. die Umstellung auf das Ba/Ma-System als Ursache aus.“, so Jannis Seyfried, ebenfalls u-asta-Vorstand. „Wer heute in Freiburg keine 500,- EUR pro Semester aufbringen kann, muss de facto entweder per Kredit 750,- EUR pro Semester zahlen, oder eben nicht studieren. Das ist ein großer Missstand, der mit Studiengebühren eingeführt wurde und den man nicht länger leugnen darf. Diese Studie beleuchtet das Problem nun aufs Neue. Ich frage mich, wie viele Belege noch abgewartet werden sollen, bis die Regierung endlich die Konsequenzen zieht und ihre Fehlentscheidungen zurück nimmt – insbesondere die Einführung allgemeiner Studiengebühren.“
Für Rückfragen und O-Töne stehen Ihnen Daniel Miehe, Jannis Seyfried und Albrecht Vorster telefonisch unter 0761/203-2033 oder per eMail unter vorstand@u-asta.de gerne zur Verfügung.