12.11.2012 Trotz Dauerregen: 500 Menschen demonstrieren gegen Wohnraumknappheit und die Bedrohung von Freiräume
Am Samstag hatte das “Recht auf Stadt”-Bündnis Freiburg gemeinsam mit dem UStA der PH und dem u-asta der Uni sowie weiteren Freiburger Gruppen zur Demonstration “Bezahlbarer Wohnraum ist die halbe Miete” aufgerufen. Trotz des ungemütlichen, nassen Wetters kamen sehr viele Menschen zur Demonstration und forderten die Stadt lautstark dazu auf, sich für mehr sozial-verträglichen Wohnraum einzusetzen. Unter ständiger Begleitung eines völlig überzogenen Polizeiaufgebot ging die Demonstration durch den Stadtteil Stühlinger, da sich hier das Problem der Gentrifizierung aktuell sehr gut erkennen lässt. Da dieses Thema in der Stadt sehr präsent ist, kamen viele Menschen aus unterschiedlichen Initiativen zu Wort, die die Wohnraumproblematik aus verschiedene Perspektiven beleuchteten und ihre Anliegen vortrugen. Unter anderem äußerten sich Anwohner*innen im Stühlinger, die direkt von der Aufwertungs-Politik der Stadt betroffen sind, sowie Flüchtlinge die unter völlig inakzeptablen Bedingungen und mit der ständigen Angst vor Abschiebung leben müssen.
Natürlich äußerten sich auch die Studierenden, die zu Anfang des Semesters die Wohnraumknappheit besonders stark zu spüren bekommen, zu ihrer Situation. Selbst die vom Studentenwerk zusätzlich geschaffenen Wohnheimplätze fangen den Zuwachs an Studierenden nicht auf und greifen viel zu kurz. Außerdem sind die neuen Wohnheimplätze mit einer Miete von im Schnitt 300 Euro alles andere als sozialverträglich. Hannes Hein, Teil des u-asta-Vorstands, äußert sich folgendermaßen: “Durch viel zu wenig Zimmer und viel zu hohe Mieten werden viele Erstis in die Arme von erzkonservativen Verbindungen gedrängt. Das ist kein hinnehmbarer Zustand!”.
Auch zu den in Freiburg massiv bedrohten Freiräumen, wie zum Beispiel das KuCa (Kultur Cafe) an der PH und die Gartenstraße 19, gab es Wortbeiträge. Ein Studierender der PH fordert: “Das KuCa muss bleiben! Wir brauchen mehr selbstverwaltete Freiräume!”
In ihrer Rede ging Rebekka Blum, ebenfalls u-asta Vorständin, auf die Bedrohung der Gartenstraße 19 ein: “Die Angriffe auf selbstverwaltete Freiräume müssen ein Ende haben, egal ob von Seiten der Stadt oder von Nazis”.
Anna Tenberg, ebenfalls Mitglied im u-asta-Vorstand, bringt die Forderungen der Studierenden auf den Punkt: “Wir fordern: bezahlbaren Wohnraum, geschützte Freiräume, eine Stadt für Alle!”.
Für Rückfragen und O-Töne stehen Ihnen Rebekka Blum, Hannes Hein und Anna Tenberg telefonisch unter 0761/203-2033 oder per eMail unter vorstand@u-asta.de gerne zur Verfügung.