28.02.2013 Die Saxo-Silesia bleibt dem rechten Dachverband Deutsche Burschenschaft treu
Seit dem außerordentlichen Burschentag Ende November 2012 in Stuttgart sind zahlreiche Burschenschaften aus dem Dachverband DB ausgetreten, da sich auch auf diesem Burschentag die Rechtsaußen-Bünde gegen die Rechtskonservativen durchsetzen konnten. Zwar wurde bei dem Burschentag der bisherige „Schriftleiter“ (Chefredakteur) der „Burschenschaftlichen Blätter“ (Verbandszeitung der DB) Norbert Weidner, der wegen „Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener” verurteilt wurde, abgesetzt. Er hatte Dietrich Bonhoeffer, einen christlichen Widerstandskämpfer des Nazi-Regimes, als Landesverräter beschimpft. Hannes Hein, u-asta Vorstand, sagt dazu: „Die Abwahl ist aber als rein taktische Maßnahme zu werten, denn Weidner wurde nach diesem Vorfall für die DB in der Öffentlichkeit untragbar, eine Absage gegen ultra-rechte Strömungen sieht anders aus. Denn als Nachfolger Weidners wurde Michael Paulwitz, Redakteur der rechten Wochenzeitung Junge Freiheit und seines Zeichens Mitglied bei den Republikanern ins Amt gewählt.” Auch der Ausschluss drei besonders rechter Bünde aus dem Dachverband, unter anderem der Raczeks zu Bonn, bei der Weidner Mitglied ist, wurde nicht beschlossen.
Zum Vorsitz der DB wurde die österreichische Burschenschaft Teutonia Wien gewählt. Diese Burschenschaft gehört, zur „Burschenschaftlichen Gemeinschaft” (BG), zu dieser gehörte auch bis 2012 die Burschenschaft des neuen Schriftleiters Paulwitz, die Heidelberger Normannia. Diese Burschenschaften erkennen die heutigen Grenzen Deutschlands nicht an und zählen Teile Polens, Frankreichs und natürlich Österreich zu Deutschland. So waren in den 1960ern auch Burschenschaftler der BG an terroritischen Anschlägen in Südtirol beteiligt, mit dem Ziel dies von Italien zu „befreien”.
Aus Burschenschaftskreisen1 heißt es hingegen, dass die Saxo-Silesia im braunen Dachverband verbleibt. Doch nicht nur das: Sie bemüht sich auch noch die DB zu stärken. So veranstaltet die Saxo-Silesia ein Schulungsseminar für andere Burschenschaften in der Region. Das so genannte Regionalseminar soll am 13. April in ihrem Haus auf dem Lorettoberg in Freiburg stattfinden. Bei solchen Kaderschulungen kommen auch regelmäßig völkische Burschenschaftler aus Österreich, um rechte Ideologien zu verbreiten. Bei einem Schulungsseminar der DB Anfang des Jahres bei der Heidelberger Normannia gab es Vorträge zum Thema Umgang mit den Medien und zur „Zukunft der Deutschen in Europa”. „Hier zeigt sich es geht nicht um politische Bildung sondern darum einen schlagfertigen rechten Dachverband zu erhalten.”, so Rebekka Blum, u-asta Vorständin.
Auch initiiert der neue Vorsitzende des Altherrenverbandes der Saxo-Silesia Wilhelm Haase das so genannte Fuldaer Forum. In diesem Rahmen soll der Dachverband wieder neu ausgerichtet und gestärkt werden. Anna Tenberg, ebenfalls im u-asta Vorstand, äußert sich folgendermaßen: „Anstatt dem rechten Dachverband den Rücken zu zukehren, möchte die Saxo-Silesia ihn politisch untermauern und strategisch neu ausrichten.”.
1http://burschenschaft.jimdo.com/austritte/