Offener Brief zu Vortragsveranstaltungen an das Colloquium Politicum & Studium Generale
Die Studierendenschaft der Universität Freiburg betrachtet es als Notwendigkeit, dass kontroverse Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft an unsere Universität kommen, um mit den Studierenden in Dialog zu treten. Wir möchten uns dafür einsetzen, dass dies auch weiterhin der Fall sein wird.
Wir bedauern, dass das Colloquium Politicum derzeit erwägt, solche Veranstaltungen nicht mehr anzubieten. Wir schätzen es sehr, dass das Colloquium Politicum, wie auch das Studium Generale, in der Vergangenheit Vorträge mit Gastredner/inne/n, die durch ihre Ansichten gesellschaftliche Debatten prägen, an dieser Universität möglich gemacht haben. Wir begrüßen, dass dabei versucht wurde, diese einer möglichst großen Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Wir bemängeln, dass gerade bei kontroversen Persönlichkeiten Zeit für einen Gedankenaustausch oft nicht eingeplant ist. Wir Studierende wünschen uns eine respektvolle Gesprächskultur, in deren Zentrum Meinungsaustausch und Debatte stehen.
In diesem Zusammenhang regen wir eine Überarbeitung der Methodik von politischen Vorträgen an. Wenn das konventionelle „Frage-Antwort-Schema“ in Anschluss an einen Vortrag aufgebrochen wird, kann die gewünschte Debatte tatsächlich zur Entfaltung kommen. In die Entwicklung des jeweiligen methodischen Rahmens der zukünftigen Veranstaltungen möchten wir uns als Studierende gerne konstruktiv einbringen.
Denn wir sind uns sicher, dass eine grundsätzliche Stärkung des Diskussionsanteils bei Veranstaltungen, einen respektvollen Meinungsaustausch ohne „Niederklatschen“ ermöglichen wird.