Das unabhängige Modell (der u-asta)
Mitbestimmung und Transparenz - Ihr entscheidet selbst; jede Woche neu
Seit der politischen Entmündigung der offiziellen Studierendenvertretung in Baden-Württemberg und Bayern in den 1970er Jahren, gibt es an fast jeder Hochschule im "schwarzen Süden" unabhängige Studierendenvertretungen. Sie haben überall verschiedene Namen und sehen überall unterschiedlich aus. Gemein ist aber ihnen allen, dass eine Parallelstruktur zur offiziellen Studierendenvertretung geschaffen wird, die alle oder Teile ihrer Aufgaben übernimmt und zusätzlich andere wahrnimmt. Die offiziellen Gremien müssen weiter bestehen, ihre Aufgabe beschränkt sich aber meist darauf den u(nabhängigen)-Gremien Geld und Räume zur Verfügung zu stellen. Dafür bedarf es im AStA einer absoluten Mehrheit, die das jeweilige u-modell unterstützt.
Hier in Freiburg vertritt seit 1978 der u-asta, der unabhängige allgemeine Studierendenausschuss, die Interessen der Studierendenschaft. buf, die Bündnisliste für u-asta und u-Fachschaften, ist die AStA-Fraktion, die dessen Existenz und seine Handlungsfähigkeit sichert. JedeR kann mitentscheiden. Immer! Unser Modell ist seit 13 Jahren ein basisdemokratisches: So ist jedeR Studierende Teil der mindestens einmal im Semester tagenden Vollversammlung (VV). Diese ist das höchste beschlussfassende Gremium der Unabhängigen Studierendenschaft. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer hat Antrags- und Stimmrecht, jede Gruppe von mindestens 50 Studierenden kann eine VV fordern. Alle weiteren Gremien sind an die Entscheidungen der VV gebunden. Zudem ist jede und jeder Studierende Teil der u-Fachschaft seines bzw. ihres Fachbereiches. Diese vertritt nicht nur die studentischen Interessen im jeweiligen Fachbereich und in der jeweiligen Fakultät, sondern kann auch auf Universitätsebene mitgestalten, in der Fachschaftskonferenz (FSK). Die Abgesandten jeder u-Fachschaft vertreten hier die Interessen ihrer Fachbereiche. Die FSK ist zwischen den Vollversammlungen das höchste beschlussfassende Gremium. Ausführendes Organ ist der u-asta, d.h. die von FSK oder VV eingerichteten Referate und der von der FSK bzw. VV gewählte Vorstand. Sowohl in den Referaten wie auch in zusätzlich eingerichteten Arbeitskreisen können alle Studierenden, unabhängig von ihrer politischen Richtung, gleichberechtigt mitarbeiten. Die ReferentInnen und der Vorstand bilden gemeinsam die u-asta-konferenz (konf), die den Vorstand bei den Tagesgeschäften unterstützt. Jede und jeder Studierende hat also über VV und FSK zweifach direkte Einflussmöglichkeit auf ihre/seine Vertretung auf Universitätsebene. Und das jede Woche neu.
Wer behauptet, die Transparenz der Entscheidungsfindung würde in einem anderen Modell, in dem weniger Menschen in den Prozess mit einbezogen werden, größer, der verkennt die Tatsachen. Zwar müssen zurzeit mehr Meinungen gehört werden, es muss mehr diskutiert werden, es dauert eventuell in Einzelfällen länger, bis in der FSK eine Entscheidung getroffen wird. Allerdings fällt sie dann transparent (alle Sitzungen sind öffentlich) und unter Einbeziehung möglichst vieler Betroffener.
Wir fördern kleine Fachbereiche statt ihre Begünstigung nur zu fordern: In keinem anderen Modell ist die Unterstützung der gefährdeten "kleinen Fächer" besser gewährleistet als im Freiburger u-Modell: Bei uns hat jede u-Fachschaft, unabhängig von der Größe des Fachbereichs, eine Stimme. Damit werden kleine Fachbereiche befähigt, ihre eigenen Interessen auch selbst zu verwirklichen.
Unsere Position: Wenn es ein Modell schafft, sich an den 'tatsächlichen Interessen der Studierenden zu orientieren und nicht nur an den Partikularinteressen einzelner', wie es die Befürworter eines parlamentarischen Modells Jahr für Jahr lauthals fordern, dann ist es ein alle Studierende einschließendes, auf u-Fachschaften und Vollversammlungen basierendes Modell, sprich der u-asta.
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Weitere Infos gibt es hier oder umfassender hier.