Stolperstein für Johannes Böhme
Am 14.04.2013 wurde zur Erinnerung an Johannes Böhme ein Stolperstein verlegt. Günter Demnig hat an Böhmes letztem freiwillig gewähltem Wohnort in Lahr, Eichrodtstraße 9, einen Stein in das Trottoir eingelassen. Die Patenschaft für den Stein hat das SchwuLesBi-Referat des u-asta der Universität Freiburg übernommen.
Voraussetzung für die Verlegung war die Recherchearbeit des ehrenamtlichen Historikers William Schaefer. Er hat vor Ort genauer davon berichtet, was er über Böhme in Erfahrung bringen konnte.
Das SchwuLesBi-Referat hat sich mit einer Ballon-Aktion an der Verlegung beteiligt: An Ballons wurden Karten befestigt, die kurz über die Veranstaltung und Johannes Böhmes leben aufklären. Die Ballons wurden mit Kontaktinformationen steigen gelassen.
Der blind geborene Johannes Böhme (1881-1944) konnte auch nach einer Operation in der frühen Kindheit nur schlecht sehen. 1940 wurde er wegen homosexueller Handlungen durch das Landgericht Freiburg zu einjähriger Haft verurteilt. Doch aus den Heil- und Pflegeanstalten, in die er nach der Haft eingeliefert wurde, gab es kein Entkommen. 1944 wurde er schließlich in das Konzentrationslager Natzweiler verschleppt, in dem er nach wenigen Wochen, am 10. April, ermordet wurde.
Das Projekt Stolpersteine wurde von Günter Demnig ins Leben gerufen und setzt sich dafür ein, die Erinnerung an Menschen wach zu halten, die unter dem NS-Regime in Konzentrationslager verschleppt und dort ermordet wurden. Nähere Infos zum Projekt unter: http://www.stolpersteine.com/