14.12.2013 Stellungnahme des Lehramtsreferates zur Reform der LehrerInnenausbildung
Die Parteiverantwortlichen meinen durch eine Aufspaltung des Lehramtsstudiums auf Bachelor und Master den Studierenden die Möglichkeit zu geben, sich erst nach Abschluss des Bachelors endgültig für die Lehrausbildung zu entscheiden.
Der Vorschlag, welchen die Landesregierung als Verbesserung darstellt, offenbart sich in unseren Augen als bloßer Vorwand, hinter dem auch das Lehramtsstudium in das Bachelor-Master-System gezwungen werden soll. Dabei liegen dessen Nachteile auf der Hand.
Zum einen ist offensichtlich, dass die Umstellung für Lehramtsstudierende massive Einschnitte in die Freiheit der Fächerkombination zur Folge hat. So wird es mit dem Überstülpen des Bachelor-Master-Systems gänzlich unmöglich sein, zwei gleichgestellte Hauptfächer aus Geistes- und Naturwissenschaft bei Beibehaltung des bisherigen Standards zu studieren. An ein Drittfach ist nicht mehr zu denken; entgegen dem postulierten Verbesserungsanspruch des Kultusministeriums leidet die Fachkompetenz unausweichlich.
Weil nun auch in Bachelor und Master zerteilt, löscht das vorgesehene Lehramtsstudium die letzten Freiheiten in der Studiengestaltung endgültig aus. Stattdessen entblößt es sich als bürokratisch überfrachtet, nötigt die Studierenden, sich erneut nach bereits abgeschlossenem Bachelor zu bewerben. Auch stellt sich die Frage, inwiefern dasjenige Semester, welches im Bachelorstudium für die Bachelorarbeit verwendet wird, in einem Lehramtsstudium seinen sinnvollen Platz hat oder ob es nicht besser verwendet werden kann. Der grundständige Studiengang des Staatsexamens kannte diese Problematik schlicht nicht. Da sich die Landespolitik zudem weigert, die Übernahme der BachelorabsolventInnen sicherzustellen, droht den angehenden LehrerInnen ein Studium ohne Perspektive. Außerdem wird den Lehramtsstudierenden das Promotionsrecht mit schwindender Fachqualifikation verwehrt.
Die Kooperation zwischen Pädagogischen Hochschulen und Universitäten befürworten wir, sofern dies dazu führt, dass die Vielfalt der Angebote zur pädagogischen Qualifikation für alle Studierenden des Lehramts erweitert wird. Fachdidaktikkurse sollen dabei auch weiterhin von berufstätigen LehrerInnen gehalten werden. Auch plädieren wir für den Austausch zwischen Studierenden beider Hochschulformen innerhalb des Studiums.
Wir fordern, dass die LehrerInnenbildung nun endlich inhaltlich verbessert wird. Die bisherigen, auf der strukturellen Ebene verharrenden Reformversuche – Stichwort Bologna – haben keine qualitative Verbesserung leisten können.