30.11.2007:1386 Studierende weniger an der Universität Freiburg: Studiengebühren schrecken ab
Im Wintersemester 07/08 sind nur noch 20.714 Studierende an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg eingeschrieben, im Vorjahr waren es noch 22.100. Im Sommersemester hatte die Universität bereits auf 1144 Studierende verzichten müssen.
Damit befindet sich die Universitätsleitung in großer Erklärungsnot. Im Sommersemester hatte sie noch beschwichtigt und den Rückgang der Studierendenzahlen auf die vermehrte Einführung von Bachelor/Master-Studiengängen zurückgeführt, bei denen die Einschreibung nur im Wintersemester vorgenommen werden kann. Für aussagekräftig hielt sie nur die Zahlen des Wintersemesters.
„Hatte man den damaligen Aussagen Glauben geschenkt, so muss man heute besonders erschüttert die aktuellen Zahlen betrachten. Für uns bestätigt sich nun umso deutlicher, dass der wahre Grund für den Rückgang der Studierendenzahlen auch im Sommersemester schon der abschreckende Effekt der Studiengebühren war“, kommentiert Henrike Hepprich, Vorstand des Unabhängigen Allgemeinen Studierendenausschusses (u-asta), der Studierendenvertretung an der Universität Freiburg.
„Ein Finanzierungsmodell für die Hochschulen, dass ohne Studiengebühren nicht auszukommen glaubt, kann nicht zukunftsträchtig sein. Das beweisen die aktuellen Zahlen“, ergänzt Jonathan Nowak, ebenfalls u-asta-Vorstand.
„Dass im Wintersemester der Rückgang noch höher ausgefallen ist, ist in Anbetracht der bundesweiten Lage äußerst bedenklich. Es gibt immer mehr Studienberechtigte, von denen aber immer weniger ein Studium aufnehmen. Dabei braucht Deutschland mehr Akademiker und nicht weniger“, so Hepprich.
„Wenn der Abschreckungseffekt für Studienberechtigte aus finanzschwachen Familien durch einen Kredit aufgefangen werden soll, dessen Zinsen von anfänglich 5,9 % p.a. auf nun bereits 7,44 % p.a. angestiegen ist, dann wird es unmöglich von sozialverträglichen Studiengebühren zu sprechen“, erklärt Nowak abschließend.
Die Studierendenvertretung der Universität Freiburg fordert die Landesregierung erneut dazu auf, von dem gescheiterten Konzept des Bezahlstudiums Abstand zu nehmen und die Studiengebühren umgehend wieder abzuschaffen.
Für Rückfragen und O-Töne stehen Ihnen Jonathan Nowak und Henrike Hepprich telefonisch unter 203-2033, mobil (Hepprich) unter 0176/23953664 oder per eMail unter vorstand@u-asta.de gerne zur Verfügung.
Die Pressemitteilung zum Rückgang der Studierendenzahlen im Sommersemester finden Sie unter hier.