Protokoll der Vollversammlung vom 27. Mai 2009
TOP 0: Formalia
Redeleitung: Hermann J. Schmeh
Protokoll: Florian Lehnerer
Mit etwas über 150 Menschen nicht beschlussfähig.
Redeleitung fast einstimmig angenommen.
Tagesordnung fast einstimmig angenommen.
TOP 1: Wieso Bildungsstreik?
a) Grußworte
Vera (Schülerin der Staudinger Gesamtschule): freut sich darüber, dass Studierende und SchülerInnen nach längerer Zeit mal wieder gemeinsam etwas unternehmen
Matthias (Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft): möchte alle von der schlechter Bildungssituation betroffenen Personen gemeinsam auf die Straße bringen
b) zum Bildungssystem allgemein und zur konkreten Situation an der Universität Freiburg
Jonathan (ex-Vorstand, ex-Senat, 12er-Rat zur Verwendung der Studiengebühren)):
das Land zieht sich genau seit der Einführung der Studiengebühren aus der Finanzierung der Hochschulen zurück, Studiengebühren müssen deshalb zum Erhalt des Status Quo beitragen
die Anzahl der Studierenden hat sich exakt seit der Einführung der Studiengebühren entgegen dem allgemeinen Trend kontinuierlich immer weiter verringert
die Studierenden haben keine wirkliche Mitspracherechte bei der Verwendung der Studiengebühren und ihre gewählte politische Vertretung darf sich nicht politisch betätigen
schlecht umgesetzter Bachelor/Master mit straffem Zeitplan, der politisches und anderes ehrenamtliches Engagement verhindert
TOP 2: Aktionsideen für den Bildungsstreik
a) Bildungsstreik = Streik?
die Teilnahme am Bildungsstreik 2009 wurde bereits auf der letzten Vollversammlung beschlossen und wird in über vierzig Städten seit längerer Zeit vorbereitet, die Idee stammt vom bundesweiten Schülerstreik des letzten Jahres mit über 100.000 teilnehmenden Schüler/innen, kein purer Streik und stattdessen vielfältige kreative Aktionsformen, die Aufmerksamkeit bringen sollen
b) Aktionsideen sammeln und diskutieren
- bereits angelaufen: verschiedene Gruppierungen haben sich bereits mehrfach getroffen und eine Kundgebung sowie eine Demonstration angedacht, eine Website wurde erstellt, eine Streik-Zeitung wird gerade produziert und vielerlei Materialien hergestellt
- „Frühling der Stühle“: anstelle personeller Blockade, die vielerlei rechtliche Probleme bereitet, werden die Stühle aus den Hörsälen getragen, kreativ gestapelt und zu Skulpturen kombiniert
- „wir möchten nicht einfach streiken und trotzdem studieren, wir könnten stattdessen die Vorlesungen mit zuvielen Besucher/innen überfüllen“
- „außerhalb der Universität alternative Vorlesungen mit eigenen Themen anbieten, könnten mit dem Frühling der Stühle kombiniert werden“
- „welche Ziele möchten wir erreichen? viele können sich nicht mit der Idee eines Bildungsstreiks identifizieren, wir benötigen ein anderes Konzept als beim Boykott“
- „der Boykott ist gescheitert, jedoch nicht die „gebührenFRei“-Kampagne, vielfältige Aktionen fanden größeren Anklang, wir konnten die Menschen nur nicht zum Überweisen bringen“
- „Gewerkschaften machen produktive konkrete Aktionen die zeitlich begrenzt sind, und zu denen gehört auch dass die Arbeit kurzfristig niedergelegt wird“
- „wir sind nicht genug Leute, bei Gewerkschaften werden Urabstimmungen abgeführt und alle machen dann mit, wir müssen erstmal die anderen Studierenden für das Anliegen sensibilisieren und konkrete Vorschläge zur Diskussion bringen, wie das Bildungssystem verbessert werden kann“
- „wir haben einen schlechten Rückhalt bei den Fachschaften und müssen mehr mit ihnen zusammenarbeiten und sie von unserer Sache überzeugen“
- „nicht die gesamte Universität muss gleichzeitig blockiert werden, einzelne Fachbereiche können dezentrale Aktionen planen und durchführen, hat sich auch schon in anderen Ländern bewährt und verschafft eine größere Legitimität“
- „viele gehen erst auf die Straße wenn es zu spät ist, was sich zuletzt in Heidelberg gezeigt hat wo nach der Pleite der Universität über Tausend Studierende spontan demonstrierten“
- „wir müssen alles noch mehr publik machen und Menschen zur Mitarbeit bewegen, schon morgens sollten in der Aktionswoche Studierende angesprochen werden“
- „wir müssen zeigen dass wir eigene Vorschläge haben und nicht einfach nur dagegen sind, wir müssen die Medien auf uns aufmerksam machen“
- „24-stündigen Vorlesungsmarathon veranstalten“
- „unter Studierenden gibt es insgesamt eine größere Zustimmung, aber einen schlechteren Informationsstand als zuvor, wir müssen unser Anliegen bekannter machen und können nur gewinnen, nicht verlieren“
- „Straßenbahn fahren und darin Aktionen veranstalten“
- „alles schlecht beworben und trotzdem zu aggressive Plakate“
- „zuviele kritisieren und zuwenige bringen sich konkret ein, alle sollten Freunde mitbringen und sich gemeinsam ihre eigenen Ideen gestalten und sich eigene Schwerpunkte setzen“
- „viele Aktionen können öffentlich- und medienwirksam sein, wenn sie gut ausgestaltet werden und man muss sehen können, dass wir uns viel dabei gedacht haben“
- „die anderen Studierenden müssen erstmal mit den Problemen konfrontiert werden, bevor sie sich für die Lösungen interessieren, es muss größerer Druck auf sie ausgeübt werden“
- „bessere Werbung für einzelne größere Aktionen, vor allem vor der Demonstration muss ein großer Bewerbungsaufwand geleistet werden“
- „die Studierenden müssen sich damit beschäftigen, alle müssen sich selbst überlegen wie sie dazu beitragen können dass Studierende mit unserem Anliegen konfrontiert werden“
- „Eigeninitiative gefragt, schon mit 150 Menschen kann vieles erreicht werden, wenn diese sich zwei Stunden in einer Woche Zeit nehmen würden“
- „nächsten Mittwoch um 17.30 Uhr ein Treffen im u-asta“
- „einzelne Arbeitskreise müssen gegründet werden“
- „der Bildungsstreik verlangt nach pluralistischen Aktionsformen, weshalb verschiedene Protestformen nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen, in Hessen brachten auch erst radikalere Aktionen Erfolg und dadurch wurde das Thema in die Öffentlichkeit getragen“
- „nachdem eine große Summe Geld in die Wirtschaft gesteckt wurde und dafür bei der Bildung gespart werden musste, fordern Aktivisten deshalb ähnlich große Investitionen in die Hochschulen und möchten symbolische Banküberfälle durchführen, wobei kreative Aktionen in der Bank durchgeführt und eventuell auch ziviler Ungehorsam zur Anwendung kommen kann, die Freiburger Gruppe würde sich über personelle Unterstützung freuen“
- „differenzierte Sichtweisen anstatt überspitzter Formulierungen“
- „mit möglichst vielen Menschen gleichzeitig den Medien schreiben“
- „ohne zugespitzte Formulierungen leider nicht öffentlichkeitswirksam“
- „Aktionen sammeln und Arbeitskreise gründen“
TOP 3: Termine und Wichtiges
Juni: Kundgebung
Juni: weitere Aktionen
Juni: bundesweite Demonstationen
Juni: bundesweiter Aktionstag
Juni: eventuell Party
montags, 18 Uhr: freiburgweites Bildungsstreiktreffen
mittwochs, 18 Uhr: universitätsweites Bildunsstreiktreffen
www.bildungsstreik2009-freiburg.de
23. Juni: Universitätswahlen