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09.12.2009: Frankenberg räumt Umsetzungsfehler bei Bologna-Reform ein, aber sieht Schuld bei den Hochschulen

Am vergangenen Dienstag empfing der baden-württembergische Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Peter Frankenberg, StudierendenvertreterInnen der Landeshochschulen. Das Treffen sollte ihm dazu dienen, Anregungen für die Kultusministerkonferenz (KMK) am Donnerstag in Bonn zu sammeln. Wie vom Minister vorgegeben, drehte sich das Gespräch praktisch ausschließlich um die Umsetzung der Bologna-Reform.

Während früher das Land selbst Rahmenprüfungsordnungen für die Ausgestaltung von Studiengängen vorgab, wurde diese Kompetenz inzwischen an die Hochschulrektoren- und Kultusministerkonferenz delegiert. Umsetzungsprobleme der BA-/MA-Reform sieht Frankenberg vor allem an den Universitäten und dort in erster Linie bei den Geisteswissenschaften. Die Grundstruktur dieser Studiengänge müsse dahingehend reformiert werden, dass zukünftig vierjährige Bachelorprogramme und ein- bis zweijährige Masterstudiengänge angeboten werden. Dabei soll es jedoch auch weiterhin möglich sein, das BA-Studium über einen „fast track“ in 3 Jahren zu absolvieren. Analog dazu fordert er vom Bund, die Bafögregelungen entsprechend anzupassen. Das Land will die Reform der Reform durch einen gerade ausgeschriebenen Wettbewerb ankurbeln, an dem Hochschulen mit ihren Bologna-Umsetzungskonzepten teilnehmen können. An die besten 5-10 Programme wird ein Preisgeld von insgesamt 5 Mio. Euro vergeben.

Um die hohe Prüfungsdichte auch in der Breite zu verringern, erwägt Frankenberg nun den Übergang zu Kombinationslösungen aus sukzessiven Modulprüfungen und einer themenübergreifenden Abschlussprüfung, die Verständnis und Reflexionsfähigkeit der Studierenden erheben soll. „Genau diesen Vorschlag haben wir im Rahmen der Einrichtung neuer BA-Studiengänge an unserer Universität auch gemacht“, so ein Studierendenvertreter verärgert, „doch die verantwortlichen Professoren wiesen uns mit dem Hinweis ab, dass die ministeriellen Vorgaben dies nicht erlauben würden“. Frankenberg dementierte diesen Einwurf entschieden, „solche Anweisungen gab es nicht.“ Er verwies auf die Komplexität der Ausarbeitung von Studienplänen und fügte hinzu: „Professoren haben meist auch wenig Lust Prüfungsordnungen auszuarbeiten“. Mehrere StudierendenvertreterInnen nahmen dies zum Anlass darauf hinzuweisen, dass sich hier die dringende Notwendigkeit einer Demokratisierung der Hochschulen zeige. „Die Alleinherrschaft der Professoren muss beschränkt werden und Studierende ihre Kompetenzen endlich einbringen dürfen“, so ein studentischer Vertreter.

Konkrete Kritik übte Frankenberg an zwei Punkten. So räumte er ein, dass der von Bologna transportierte Begriff der Berufsbefähigung („employability“) zu eng gefasst worden sei. Außerdem würden die Akkreditierungsverfahren für neue Studiengänge nicht recht funktionieren. Daher sollen sie zukünftig vom Wissenschaftsrat unter Einbeziehung der Fachgesellschaften durchgeführt werden. Außerdem müssten Nachkontrollen und die Durchführung von Studierenden- und AbsolventInnenbefragungen etabliert werden.

Auf die Forderung der Studierenden einer Masterplatzgarantie für jede/n Studierende/n reagierte der Minister ablehnend. Er erklärte, dass einige Studierende nach dem BA-Abschluss zu arbeiten anfingen und ja generell ein Wechsel hin zu verschiedenen Masterprogrammen möglich sei. Zudem müssten gerade attraktive Hochschulen auch Plätze für WechslerInnen bereithalten.

Attraktiv sei übrigens auch Deutschland als Studienstandort insgesamt. Auf den Hinweis von studentischer Seite, das deutsche Bildungssystem sei sozial höchst selektiv und im OECD-Vergleich überraschend schlecht finanziert, erwiderte das Ministerium, andere Staaten seien nur aufgrund höherer privater Bildungsausgaben besser gestellt. Auch die Praxis der Anschubfinanzierungen vor dem Hintergrund desolater Hochschulhaushalte wurde verteidigt als ein Weg, um innovative Projekte anzugehen. Die Hochschulen müssten sich einfach flexibler zeigen und sich von alten Posten trennen. Dies funktioniere wiederum nicht ohne wettbewerbliche Steuerungsmechanismen.

Einig waren sich Studierende und Ministerium hingegen, dass ein breiterer Hochschulzugang erreicht werden muss. Gleichzeitig sah Ministerialdirigent Hagmann allerdings ein Problem in der zunehmenden Heterogenität der StudienanfängerInnen, von denen inzwischen ein Drittel nicht über das Abitur an die Hochschulen kommt. So reagierte er ablehnend auf den Vorschlag der Einführung des Masters als Regelabschluss mit dem Bachelortitel als Möglichkeit des „opt-out“. Mindestanforderungen am Übergang von BA zu MA seien aus seiner Sicht notwendig, um die wissenschaftliche Eignung der Studierenden zu gewährleisten. Aus demselben Grund sollen zukünftig auch die vom Land für viele Studiengänge ab dem Wintersemester 2011/12 verpflichtend vorgeschriebenen Orientierungs- und Studierfähigkeitstests noch weiter ausgebaut werden. Die damit notwendige private (!) Investition der BewerberInnen in die Auseinandersetzung mit dem Studienwunsch würde sich jedenfalls lohnen, so der Ministerialdirigent. „Der Wunsch nach breiterem Hochschulzugang und die Verpflichtung zu Hochschulzulassungstests zusätzlich zur Hochschulreife stehen in einem grundsätzlichen Widerspruch“, empört sich Lisa Oster vom Vorstand des u-asta der Uni Freiburg. „Solche Tests verstärken die soziale Selektion vor allem aufgrund der mit ihnen verbundenen Kosten“, so Oster weiter. „Neben den Auslagen für Anreise, Unterkunft und die Testgebühr dürfte sich dann, wie auch in anderen Ländern, ein Markt für Testvorbereitungsdienstleister entwickeln.“ Die Folgen einer solchen Entwicklung sind absehbar. Wer kein Geld für all dies hat, kommt schwerer an die Uni und seinen Wunschstudienplatz.

Minister Frankenberg sagte den Studierenden weitere Treffen zu, um auch andere Themen des Bildungsstreiks und die Forderungen der aktuellen Studierendenproteste zu diskutieren. „Wir fordern eine zeitnahe Umsetzung dieses Versprechens“, erklärt Maggie Jaglo, ebenfalls Vorstand des u-asta Freiburg. „Im Punkt Bologna ist dem Ministerium aufgrund mangelnder Zuständigkeit wenig vorzuwerfen“, so Jaglo. „Bei anderen brennenden Themen wie Studiengebühren und der Wiedereinführung der Verfassten Studierendenschaft gibt es allerdings große Divergenzen. Hier muss so schnell wie möglich verhandelt werden.“

 

Für Rückfragen und O-Töne stehen Ihnen Maggie Jaglo und Lisa Oster telefonisch unter 0761/203-2033 oder per eMail unter vorstand#u-asta.de gerne zur Verfügung.

Diese PM im Internet:
http://www.u-asta.uni-freiburg.de/politik/pms/pm-2009/2009-12-09


erstellt von esmeralda zuletzt verändert: 09.12.2009 19:43
... die VS ist da!
Infos zum Modell und den Wahlen der Verfassten Studierendenschaft.
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