Kein soziales Nummerus Clausus über Mietpreise
Zum gerade beginnenden Wintersemester wird die Zahl der Studierenden an den Freiburger Hochschulen weiter ansteigen. "Schon letztes Jahr war die Lage auf dem Wohnungsmarkt angespannt, steigen die Erstsemesterzahlen wie erwartet weiter an, hat Freiburg ein wirkliches Problem", so Rüdiger Lorenz, Mitglied des u-asta Vorstandes der Uni. Wie letztes Jahr habe man Notunterkünfte in den Räumen des AStA eingerichtet, um wohnungssuchenden Studierenden zumindest ein Dach über dem Kopf bieten zu können, so Lorenz weiter. Auch das Studentenwerk stellt wie im Jahr zuvor Notunterkünfte bereit. Besonders schlimm trifft es ausländische Studierende. Sie haben es aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse und wegen der Angst vieler VermieterInnen über die fehlende Zahlungsfähigkeit der AusländerInnen noch schwerer. Gleichzeitig wird im Ausland im Zuge des sogenannten Hochschulmarketings für ein Studium in Freiburg geworben. Jetzt sind die begehrten "besten Köpfe" da und müssen im schlimmsten Fall wieder in ihr Heimatland zurück, weil sie keine Wohnung finden. "Eine Schmach für die deutschen Hochschulen, von den Reisekosten der Studierenden ganz zu schweigen", findet Lorenz.
Die bisherigen Appelle von u-asta, Studentenwerk und Universität blieben zwar nicht wirkungslos, doch mehr als eine geringfügige Entlastung ist bisher nicht zu verzeichnen. "Das wichtigste ist, dass erst einmal alle Studis irgendwo unterkommen", sagt u-asta Vorstandskollege Harald Wohlfeil, "doch die Schulabgängerzahlen werden bis 2007 weiter ansteigen, so dass sich das Problem in den nächsten Jahren noch verschärft." Es müsse dringend neuer, für Studierende bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Entweder durch die Studentenwerke oder im Zuge des öffentlichen Wohnraums durch die Stadt. Hierzu müssten aber auch Land und Bund ihren Beitrag leisten, so Wohlfeil weiter. Anderenfalls sei zu erwarte, dass ob des knappen Angebots die Mieten noch weiter ansteigen werden. "Es ist für uns nicht hinnehmbar, dass in Freiburg über den Mietpreis eine Art sozialer Numerus Clausus etabliert wird," hält Wohlfeil entschieden fest.
Noch ist in den Notunterkünften des u-asta Platz, doch es wird erwartet, das der Bedarf zu Vorlesungsbeginn in knapp zwei Wochen größer werden wird. In jedem Fall wird der u-asta weiterhin durch öffentlichkeitswirksame Aktionen auf das Problem aufmerksam machen. Einerseits um an die Bevölkerung zu appellieren, vorhandenen Wohnraum an Studierende zu vermieten, andererseits um die politischen EntscheidungsträgerInnen zu mittel- und langfristig wirksamen Maßnahmen zu bewegen.