Kürzungen im Bibliotheksetat zeigen verheerende Auswirkungen
Durch den jahrelangen Sparkurs des Landes im Rahmen des Solidarpaktes und den jüngsten Kürzungen in Baden-Württemberg fehlen der Freiburger Universitätsbibliothek in diesem Jahr mehrere hunderttausend Euro. Erste Folgen sind die Einstellung von Fachzeitschriftenabonnements und ganzen Publikationsreihen. Noch dramatischer als fehlende Literatur treffen die Studierenden jedoch die verkürzten Leihfristen für Lehrbücher, die jetzt nur noch zwei Wochen betragen.
Da auch die Anschaffung neuer Bücher in aktueller Auflage bei steigender Anzahl Studierender ausgesetzt wurde, ist es gerade jetzt gegen Ende des Semesters und damit zur Zeit der Prüfungsvorbereitungen und Hausarbeiten dem Großteil der Studierenden nicht möglich, die nötigen Bücher auszuleihen oder die notwendigen Publikationen einzusehen.
Ganz offensichtlich klafft hier zwischen dem artikulierten Anspruch von Politik und Universitätsleitung, Spitzenforschung und -lehre betreiben zu wollen, und der Realität der Studierenden eine gewaltige Lücke.
Gerade in einer Zeit, in der die Bildungsmisere in Deutschland (auch in Baden-Württemberg) durch die Pisa-Studie und andere Erhebungen offensichtlich wird, bemüht sich niemand tatkräftig, diese Situation zu ändern.
Die Studierenden der Universität Freiburg fordern deshalb von allen Verantwortlichen, dass sie ihren Ankündigungen zur Förderung des Bildungsstandorts Deutschland Taten folgen lassen. Ein Sofortprogramm zur schnellstmöglichen Beseitigung der aktuellen Missstände in den Bibliotheken, ebenso wie eine langfristige tragfähige staatliche Finanzierung der Bibliotheken muss vereinbart werden, damit auch in Zukunft innovative Forschung und beste Lehre in Freiburg möglich bleibt.